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Anhaltender Stillstand führt in den Ruin

Kein Verständnis für Hängepartie: CDU fordert überfälligen Prüfbericht zur Memling-Schule ein

Seligenstadt – Wieder ist ein Jahr Gesichte, und noch immer tut sich in der ehemaligen Hans-Memling-Schule (HMS) nichts. Zwar überrascht die anhaltende Hängepartie die CDU-Fraktion in der Seligenstädter Stadtverordnetenversammlung kaum: „Nach dem Scheitern unseres Antrags, gemeinsam mit dem Verein Freunde der Hans-Memling-Schule dessen Ideen für ein Bildungs- und Kulturhaus umzusetzen, an der Mehrheit aus SPD, FDP und FWS haben wir mit Stillstand gerechnet“, sagt ihr Vorsitzender Joachim Bergmann.

Der dauert aber nun schon so lange an, dass weiteres Nachhaken geboten erscheint. Mit einer neuerlichen Anfrage an den Magistrat will die Union ermitteln, wie weit die von der Koalition im März vergangenen Jahres durchgesetzte Prüfung mehrerer Alternativen für eine künftige Nutzung der HMS inzwischen gediehen ist. Mitte Juni 2018 habe Bürgermeister Bastian, ebenfalls auf eine Unions-Anfrage hin, den Prüfbericht für den vergangenen Herbst in Aussicht gestellt, erinnert Bergmann – „gesehen haben wir bisher nichts“. Die Gründe für diese Verzögerung interessieren seine Fraktion ebenso wie die Frage, ob und in welchem Maße die HMS-Freunde in die Prüfung ihrer eigenen wie der übrigen Vorschläge einbezogen worden sind.

Neben der Option Bildungs- und Kulturhaus stehen für bekanntlich auch eine Nutzung für Kinderbetreuung – von der SPD favorisiert – und eine Vermietung als Privatschule – eine Lieblingsidee der FDP – zur Diskussion. Die CDU ist nach Worten Bergmanns gespannt, wie Verwaltung und Magistrat mit dem von SPD, FDP und FWS vorgegebenen Prüfkriterien umgehen. Gemäß dem Koalitionsantrag sollten für alle Optionen der Raumbedarf der Stadt wie der örtlichen Vereine, die jeweils anfallenden Sanierungs- und Betriebskosten einschließlich Brandschutz-Umbauten sowie eine mögliche Beteiligung der Nutzer daran berücksichtigt werden.

Grundlegend ist für die Unionsfraktion die Frage nach der räumlichen und vor allem der zeitlichen Umsetzbarkeit. „Wenn wir so weitermachen, noch ein paar Jahre fruchtlos diskutieren und ansonsten Däumchen drehen, haben wir am Ende eine denkmalgeschützte Ruine neben der Basilika stehen“, fürchtet Joachim Bergmann. „Dann müssen sich die Mehrheitsträger fragen lassen, warum sie das in sich schlüssige, zukunftsorientierte und bedarfsgerechte Konzept der HMS-Freunde zugunsten von Luftschlössern und Klientel-Interessen ins Abseits geredet haben“.